Interview mit brüneo Gründer Michael Volkmann

Interview mit brüneo Gründer Michael Volkmann

Interview vom 13.04.2015 mit brüneo-Gründer Michael Volkmann

Herr Volkmann, ein Business Center in Brühl, ist das nicht eine Nummer zu groß?

Nein. Brühl ist ein erstklassiger Wirtschaftsstandort. Die Stadt hat eine Top-Anbindung an die DB und die Autobahnen und liegt zentral zwischen Köln, Bonn und dem Airport.

Der Bedarf ist da, denn in der näheren Umgebung gibt es bisher noch kein Business Center und keinen Coworking Space.

Zudem empfinden viele die großen Business Center, z.B. in Köln, als zu unpersönlich. Man hat schnell das Gefühl, die großen Center werden von einem Callcenter aus gesteuert und niemand vor Ort ist richtig greifbar und verantwortlich. Das wird bei uns anders sein. In Brühl gehen Sie nicht in der Masse unter.

 

Aber die Idee ist doch nicht neu, und wie Sie selbst sagen, gibt es in Köln jede Menge Business Center.

Was die Menge der Business Center in Köln betrifft, haben Sie zunächst erstmal  Recht.

Aber gerade die Menge wollen wir ja nicht. Unser Fokus liegt auf  Klasse statt Masse und uns geht es nicht um bloße Vermietung. Coworking ist zum Beispiel ein Stichwort.

Wir möchten für jeden eine maßgeschneiderte Lösung finden, die nach den individuellen ureigensten Bedürfnissen gestaltet ist. Der eine ist Einzelselbständiger, braucht einen technisch voll ausgestatteten einzelnen Arbeitsplatz und kann aber trotzdem ohne die Geschäftigkeit eines Büroalltags nicht zur Höchstform auflaufen. Der andere möchte die Tür hinter sich zumachen, und möchte ein persönlich gestaltetes Büro, in dem er tun und lassen kann, was er will. Der nächste ist vielleicht Coach, arbeitet prinzipiell gern zu Hause seine Konzepte aus, braucht aber für sein Coaching zweimal in der Woche einen technisch einwandfreien Raum. Wiederum andere lieben den Klüngel, die Geselligkeit und den permanenten, fachübergreifenden Austausch unter Geschäftsleuten in der Lounge. All diese Unternehmer wollen wir glücklich machen.

 

Aber was genau wollen Sie jetzt anders machen?

Wie gesagt, wir wollen mehr als Büros vermieten. Bei brüneo steht der Netzwerkgedanke im Vordergrund. Unternehmer bekommen einen Treffpunkt und können sich gegenseitig befruchten. Die Gemeinschaft zählt und einer kann vom anderen profitieren. 

brüneo wird auf sich und damit auch auf den Standort Brühl aufmerksam machen. Dadurch sollen mehr innovative Unternehmer in Brühl angesiedelt werden, die Brühl weiter stärken und die regionale Wirtschaft antreiben.

 

In Rhein-Erft-Kreis gibt es eine lebhafte Gründerszene. Was sagen Sie dazu?

Gründer sind natürlich herzlich willkommen und werden bei uns vermutlich einen idealen Nährboden finden. Wenn man gründet, ist das ein mutiger Sprung ins kalte Wasser und man weiß erst mal gar nicht, wie das Geschäft überhaupt laufen wird. Bei uns sind Sie da flexibel – und Sie haben sofort eine Adresse, eine Telefonnummer und einen voll ausgestatteten Arbeitsplatz mit planbaren Kosten. Außerdem können Sie sich mit den anderen Unternehmern austauschen und so manchen wertvollen Rat bekommen.

 

Fährt man als Selbständiger nicht besser, wenn man von zu Hause aus arbeitet? Damit lassen sich ja so einige Kosten sparen.

Von vielen befreundeten Selbständigen weiß ich, dass sie eigentlich gar nicht gerne von zu Hause aus arbeiten, weil ihnen der Austausch mit Kollegen fehlt. Spätestens bei Kundenterminen wird es dann meist schwierig. Das eigene kleine Büro ist nicht wirklich attraktiv und außerdem müsste der Kunde erst mal durch die Privaträume. Das wirkt einfach nicht professionell und viele Selbständige suchen nach einer Lösung für diese Probleme.

 

Haben Sie eine Vision?

Ja! Meine Vision ist, dass brüneo ein Unternehmertreffpunkt wird, ein Zuhause für gute Geschäfte, in dem man sich wohlfühlt und der Wachstum und Prosperität für jeden Einzelnen, die Gemeinschaft und auch für die Stadt Brühl und die Region bringt.

Ich selbst bin leidenschaftlicher Netzwerker und weiß aus jahrelanger Erfahrung, dass man in einem starken Netzwerk viel mehr erreichen kann als allein.

Das möchte ich aktiv fördern, indem ich die Unternehmer auch außerhalb der Bürozeiten bei brüneo zusammenbringe und in den Fokus rücke –  bei Vorträgen, Ausstellungen oder Vernissagen.

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